Zur Geschichte des Hauses

Das Haus wurde Ende des 19. Jhd. – vermutlich 1896/1897 – als „Pension Seeblick“ errichtet. Bereits kurze Zeit nach der Eröffnung erfolgte die Umgestaltung zum Hotel mit Restaurant, Weindiele und Ladengeschäften. Höchstwahrscheinlich in Verehrung für den 1898 verstorbenen „Eisernen Kanzler“ Otto von Bismarck, erhielt das Haus den ausdrucksvollen Namen „Hotel Reichskanzler“. Berühmtester Gast in einem der schönen Eckzimmer, soll der Schauspieler Heinz Rühmann gewesen sein.





Der Zweite Weltkrieg und die darauffolgende DDR-Zeit brachten tiefgreifende Veränderungen mit sich. Das Erholungswesen wurde nun durch den Staat gelenkt und die Zuteilung von Urlaubsplätzen mit Vollpension zu subventionierten Preisen erfolgte durch staatliche Organisationen. Ihre Mahlzeiten nahmen sämtliche Feriengäste aus Hotels und Ferienwohnungen in zentralen Gaststätten ein. So auch im früheren „Hotel Reichskanzler“, das in „Ferienheim Zur Ostsee“ umbenannt wurde.
Durch die starke Einschränkung der Reisefreiheit in der DDR, war die Nachfrage nach Ferienplätzen an der Ostsee so groß wie nie zuvor. Sonderbares Paradox des Massentourismus und der sich im Mangel ausdrückenden Unwirtschaftlichkeit: Die historische Architektur wurde „konserviert“ und blieb erhalten.
Nach der Deutschen Einheit wurde das Haus privatisiert und konnte unter Denkmalschutzaspekten renoviert werden. Dabei sind Hotel und die daneben liegende „Villa Winterstein“ zum heutigen „Hotel Meereseck“ miteinander verbunden worden. Die hohen Räume, Stuck, besondere Wandmalereien und großzügige Treppenhäuser berichten vom Charme längst vergangener Zeiten. In so altehrwürdigen Villen Urlaub machen zu können, gehört zu den schönsten Eindrücken der Kaiserbäder.
